Foto: © Council of Europe, https://www.coe.int/edl

Von der Vielfalt der Muttersprachen und dem gemeinsamen Ziel, Deutsch zu lernen

Am Europäischen Tag der Sprachen 2024 standen kulturelle Vielfalt und die Bedeutung von Deutsch als Zweitsprache im Mittelpunkt der Sprachkurse für Migrant*innen an der Kolping Akademie

Schon mit dem Erlernen der Sprache erfährt man viel über die Weltsicht und das Denken der jeweils anderen Kultur. Eine Gelegenheit, sich die Bedeutung von Sprache bewusst zu machen, bietet der Europäische Tag der Sprachen, der seit seiner Einrichtung durch den Europarat im Jahr 2001 jedes Jahr am 26. September stattfindet. Ziel ist es, ein Bewusstsein für die sprachliche und kulturelle Vielfalt zu schaffen und die Mehrsprachigkeit zu fördern. Aus diesem Grund beteiligen sich auch die Sprachkurse der Kolping Akademie jedes Jahr mit kreativen Aktionen zum Thema „Deutschlernen“. Einige ausgewählte Ergebnisse wurden auch dieses Jahr im Foyer des Kolping Centers ausgestellt.

In unseren zurzeit rund 30 Sprachkursen an der Kolping Akademie begleiten wir 524 Menschen auf ihrem Weg, die deutsche Sprache zu erlernen. Die Lernenden kommen aus 34 verschiedenen Herkunftsländern zu uns in die Akademie und sprechen 35 verschiedene Muttersprachen. Genauso individuell wie die Gründe, warum unsere Teilnehmenden zu uns nach Deutschland gekommen sind, sind auch ihre schulischen und beruflichen Ausbildungswege, die mitgebrachten Vorkenntnisse in der deutschen Sprache, die Wege zu lernen und sich mündlich oder schriftlich auszudrücken. Deshalb bietet die Akademie verschiedene Formen von Deutschkursen an, um jede*n bestmöglich fördern zu können und damit eine schnelle, nachhaltige Integration und Inklusion in unsere Gesellschaft zu ermöglichen.

Denn Integration ist mehr als Sprache. Die Sprache ist die erste große Hürde, welche es zu überwinden gilt, um am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Doch genauso wichtig ist es, die für viele so fremde, neue Kultur kennenzulernen, die politischen und historischen Gegebenheiten zu kennen und Werte und Normen unserer Gesellschaft zu begreifen. Daher werden auch solche eher landeskundliche Themen von unseren Dozierenden in den Unterricht miteinbezogen. Dies geschieht z.B. durch Exkursionen zu relevanten Einrichtungen und Orten, um auch lokale, kulturelle Angebote wahrnehmen zu können. Nicht nur der interkulturelle Bezug zur Aufnahmegesellschaft, sondern auch der Austausch unter den Teilnehmenden wird gefördert, indem z.B. Themenbereiche wie Berufe, Tagesabläufe oder Bildungswege in den 34 verschiedenen Herkunftsländern thematisiert und mit den Gegebenheiten in Deutschland verglichen werden. Gerade die Integrationssprachkurse sowie begleitende Maßnahmen wie freiwillige Workshops, gemeinsame Projektarbeiten oder künstlerische Aktivitäten sollen die Eigeninitiative und Eigenverantwortung fördern, Hilfe zur Selbsthilfe bieten.