Ostern - SINNvoll leben

Kar- und Ostertage für Familien auf dem Volkersberg 2025

Vom Abendmahl bis zur Osterbotschaft, vom Kreuzweg bis zum Lichtertanz: Über 100 Teilnehmende – von den Kleinsten bis zu den Großeltern – erlebten die Tage rund um Ostern intensiv, kreativ und spirituell. Workshops, Liturgien, Zeitreisen und handfeste Aktionen machten Tod und Auferstehung erfahrbar. Bewegend, ehrlich, hoffnungsvoll – und mit einer klaren Botschaft: Jesus geht mit. Auch in den Alltag.

Volkersberg. Vier Tage voller Tiefe, Begegnung und Hoffnung: Die Kar- und Ostertage 2025 in der Jugendbildungsstätte Volkersberg waren mehr als eine religiöse Veranstaltung – sie waren ein generationenverbindendes Glaubens- und Lebenserlebnis. Veranstaltet von der Kolping Akademie Würzburg in Kooperation mit der Ehe- und Familienseelsorge der Diözese Würzburg, kamen rund 100 Teilnehmende zusammen – vom Kleinkind bis zur Großmutter –, um die zentralen Tage des Kirchenjahres bewusst zu erleben.

Gründonnerstag – Gemeinschaft am Tisch

Den Auftakt bildete die Liturgie am Gründonnerstag: In einer feierlichen, zugleich persönlichen Atmosphäre wurde das letzte Abendmahl Jesu in Erinnerung gerufen – nicht als bloßes Ritual, sondern als gelebte Gemeinschaft. Jung und Alt saßen miteinander am Tisch, teilten Brot und Gedanken. Ein Moment, der spürbar machte, worum es geht: Hingabe, Dienst und Nähe.

Karfreitag – Fragen, Spüren, Verstehen

Der Karfreitag stand ganz im Zeichen des Nachdenkens, der Wahrnehmung und des Deutens. In verschiedenen Workshops setzten sich die Teilnehmenden mit der Frage auseinander, was es heute heißt, „sinnvoll zu leben“. Achtsamkeits- und Wahrnehmungsübungen führten hinaus in die Natur und hinein in den eigenen inneren Raum. In einem Gesprächsforum wurde gemeinsam versucht, Bibelstellen aus dem Leidensweg Jesu ins Heute zu übersetzen – ohne religiöse Floskeln, aber mit existenzieller Tiefe.

Währenddessen machten sich die Kinder auf einen eigenen Weg: kindgerecht, aber nicht kindisch – der Kreuzweg für Kinder verband die ernste Botschaft des Karfreitags mit Bildern und Symbolen, die auch die Jüngsten verstehen konnten. Zur gleichen Zeit versammelten sich die Erwachsenen zu einer eindrucksvollen Liturgie im umgestalteten Kapellsaal: Stille, Zeichenhandlungen und Texte führten in das Geschehen von Golgatha – ohne schnelle Vertröstung, aber mit Raum für das, was schwer auszuhalten ist.

Karsamstag – Zeitreise und Vorbereitung auf die Freude

Der Karsamstag bot eine außergewöhnliche Erfahrung: Eine Zeitreise ins damalige Palästina. Auf einem belebten Marktplatz konnten die Teilnehmenden Osterkörbchen flechten, mit Gewürzen experimentieren oder bei den Jüngern am See Platz nehmen. Wer sich traute, ließ sich vom Hohen Rat befragen oder spürte bei Gesprächen unter Palmen, was Hoffnung heute heißen kann.
Am Nachmittag wurde es konkret und kreativ: Es wurden Ostereier gefärbt, Osterbrot gebacken, Herzen geflochten, bunte Gläser bemalt und Samenpapierchen gestaltet. Ein Lichtertanz wurde eingeübt – Ausdruck der aufkeimenden Osterfreude.

Osternacht – Licht und Botschaft

Die Osternacht begann mit dem Feuer im Freien – ein Moment, der unter die Haut ging. Anschließend feierten alle gemeinsam in der Kapelle eine liturgisch dichte Feier. Höhepunkt war die Osterbotschaft, formuliert von der kleinen Klara – ehrlich und klar: „Wenn wir jetzt nach Hause gehen, nach Galiläa, in den Alltag, dann ist Jesus immer da.“ Mehr muss man über Ostern nicht sagen.

Ostersonntag – Alltag mit Hoffnung

Am Sonntagmorgen schloss ein gemeinsamer Emmausgang den spirituellen Bogen – begleitet von Impulsen, Liedern und Gesprächen. Das gemeinsame Mittagessen bildete den Abschluss intensiver Tage, die ein begeisterndes Team mit Herzblut vorbereitet und getragen hat.

Fazit: Diese Tage waren kein spiritueller Kurzurlaub, sondern ein ernst gemeinter Weg durch Tod, Stille und Auferstehung – mit offenen Fragen, ehrlichen Begegnungen und einer Hoffnung, die nicht aufgesetzt war. Sondern echt. Und genau das brauchen wir heute.